Psychische Stabilität – Der Einklang aller Ebenen

Es ist die größte Herausforderung der heutigen Zeit, dem Stress zu entkommen und ein Gleichgewicht zwischen dem körperlichen, psychischen und sozialen Ich zu bilden. Ein unglaublich hoher Leidensdruck, dem die Menschen zum Opfer fallen, betrifft so gut wie jeden Menschen der modernen Gesellschaft. Dieser Druck ist durch unsere Umgebung beeinflusst, aber er entsteht dennoch im unseren Inneren. Ein Mensch, der unter Stress steht, ist für weitere psychosomatische Stresssymptome anfällig, vergleichbar mit einer Infektanfälligkeit bei einer Immunitätsschwäche. Der Mensch ist in der Lage, ein hohes Maß an Abwehrenergien gegenüber psychischen Belastungen zu entwickeln und somit die Lebensqualität zu steigern. Von der psychischen Stabilität wird viel gesprochen, doch eine genaue Definition gibt es nicht. Was genau ist eine psychische Stabilität?

 

Hier findest Du die wichtigsten Punkte, die einen stabilen Menschen ausmachen:

  • Der Umgang mit neuen und unerwarteten Situationen gestaltet sich unkompliziert, der Mensch ist in der Lage, sich auf neue Gegebenheiten einzulassen.
  • Soziale Beziehungen sind klar und geregelt, der Mensch befindet sich in keiner emotionalen Abhängigkeit und ist nicht leicht beeinflussbar.
  • Rationales Denken ist möglich, auch bei ungewohnten Umständen.
  • Der Mensch ist emotional stabil und kann eigenen Gemütszustand einschätzen und beeinflussen.
  • Die Denkweise ist positiv geprägt, psychisch stabile Menschen sind optimistische Realisten.
  • Es ist dem Menschen möglich, sich zu entspannen, von Problemen abzugrenzen und eine innere Ruhe zu erreichen. Albträume und Schlaflosigkeit sind eher eine Ausnahme.
  • Psychische Stabilität bringt Lernbereitschaft, Motivation und Aktivität mit sich. Erst mit einer soliden Grundlage ist es dem Menschen möglich, sich Ziele zu setzen und nach vorne zu bewegen.
  • Die körperliche Verfassung ist meistens gut, die Menschen sind weniger anfällig für Infektionserkrankungen, erleiden seltener psychosomatische Erkrankungen und haben ein solides Immunsystem.
  • Der Mensch verfügt über solide Coping-Strategien und kann Eustress und Disstress unterscheiden und steuern.

Die Aufzählung kann man beliebig lang fortführen. Allerdings handelt es sich nicht um ein „alles oder nichts“ Prinzip. In Anlehnung an das Konzept der Salutogenese ist auch die psychische Stabilität oder die Instabilität kein fester Zustand. Man spricht eher von zwei gegenüber liegenden Punkten, die eine Linie bilden auf der sich jeder Mensch bewegt. Kaum ein Mensch ist voll und ganz labil oder stabil, doch die Tendenz ist bei jedem Menschen erkennbar. Auch ist es kein lebenslanger Zustand, jeder Mensch kann sich beliebig zu der psychischen Stabilität bewegen oder sich von ihr entfernen.

Der Weg zu der psychischen Stabilität

Wenn das Gefühl aufkommt, dass es einfach zu viel wird und man nicht mehr kann, wünscht man sich mehr Halt, Ausdauer und Belastbarkeit. Die Frage, wie man mehr psychische Stabilität erreichen könnte, ist berechtigt und vor allem gar nicht so kompliziert. Wichtige drei Faktoren sind Zeit, Geduld mit sich selbst und Motivation. Das mag ironisch klingen, denn genau die drei Faktoren fehlen häufig instabilen Menschen. Als erstes sollte man sich von der Idee lösen, binnen Wochen eine Veränderung der eigenen Psyche zu erreichen.

So erreicht man psychische Stabilität

  • Erlaube es Dir, langsam zu sein. Die Stabilisierung der eigenen Ebenen ist ein langer Weg, doch Veränderungen passieren täglich. Vor allem Perfektionisten neigen dazu, die kleinen Veränderungen zu übersehen. Es wird Tage geben, an denen es schlechter zu sein scheint, und trotzdem wird es immer besser werden.
  • Genieße Veränderungen, die auf Dich zukommen werden. Das Leben, welches Du jetzt lebst, ist das Resultat von fehlendem Fortschritt. Nur, wenn Du Dich davon lösen kannst, kannst Du etwas für Dich tun.
  • Denke immer daran, warum Du an Dir arbeiten möchtest. Es wird Dir viel besser gehen, Du wirst weniger emotionale Krisen durchleben müssen, Du wirst belastbar sein und kleine Probleme werden Dich nicht mehr aus der Ruhe bringen. Du wirst gut schlafen können und Deine sozialen Kontakte werden stabiler, übersichtlicher und entspannter.
  • Tue regelmäßig, am besten jeden Tag etwas für Dich, denn auch die Stabilität, die Du jetzt mitbringst, musst Du bewahren.
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Konkrete Strategien für mehr psychische Stabilität

Jeder Mensch muss für sich Wege finden, um die eigene Stabilität zu verbessern oder zu erhalten. Hier siehst Du nur einige Vorschläge, die Du direkt umsetzen kannst.

  • Nutze Entspannungstechniken, um die Stresshormone zu reduzieren. Welche Technik Du wählst ist irrelevant, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Beliebt sind z.B. Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Phantasiereisen.
  • Verbringe mehr Zeit mit vierbeinigen Freunden. Tiere lindern das Gemüt und verlangen Ehrlichkeit. Im Dialog mit einem Tier kannst Du Klarheit bekommen und Dich sortieren. Dabei ist es irrelevant, welche Art Beschäftigung Du bevorzugst. Du kannst reiten gehen, mit einem Hund joggen oder eine Katze streicheln, lasse das Tier auf Dich wirken.
  • Sei nett zu Deinem Körper. Gewöhne Dir eine gesunde Portion Bewegung an, z.B. in Form von Spaziergängen, leichten Joggingrunden oder Fahrradtouren. Auch Kraftsport oder Kurse können Dir helfen. Allerdings solltest Du nicht zu viel machen, exzessives Sporttreiben ist ein Betäubungsmittel. Lerne bewusst zu atmen.
  • Umgebe Dich nach Möglichkeit nur mit Menschen, die Dir gut tun. Du bist nicht verpflichtet Probleme anderer zu lösen und solltest es auch nicht tun, jeder hat sein Päckchen zu tragen.
  • Gehe früher ins Bett und stehe früher auf.
  • Versuche, Dich von der Schuldfrage zu lösen und konzentriere Dich besser auf die Lösung.

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